Meine Motivation, mich mit der Nutzung von solarer Wärme zu beschäftigen, beruht auf Erfahrungen mit meiner ersten thermischen Solaranlage (bestehend aus 4 Quadratmeter Flachkollektoren und einem 300 Liter Warmwasserspeicher). Mit dieser Anlage war es problemlos möglich, wesentliche Anteile des Warmwasserbedarfs zu decken. Sie zeigte aber auch Probleme auf, dass nämlich in sonnigen Zeiten der Speicher zu klein war, um die gewinnbare Wärme aufzunehmen und dass keine direkte Möglichkeit bestand, Kollektorwärme zum Heizen zu verwenden.
Da Dächer üblicherweise Platz für größere Kollektorflächen bieten und weil ein deutlich größerer Anteil unseres Wärmebedarfs auf die Bereitstellung von Heizwärme entfällt, fasste ich den Entschluss, mich generell mit dem Thema der Speicherung von solarer Wärme zu beschäftigen, um einerseits meine eigenen Heizkosten zu senken und andererseits ein zukunftsfähiges Unternehmensziel für mein Ingenieurbüro zu bekommen.
Der nachträgliche Einbau von Wasserspeichern zur Wärmespeicherung in ein Gebäude ist schwierig, besonders dann, wenn es sich um größere Volumen handelt. Außerdem ist die maximale Speichertemperatur auf gut neunzig Grad Celsius begrenzt. Diese Begrenzung wird durch Abschalten der Solarkollektoren erzwungen und als Stagnation bezeichnet. Diese Stagnation führt dazu, dass zum Teil erhebliche Wärmemengen nicht für zukünftige Nutzung gespeichert werden können und es zu erheblichen Temperaturbelastungen im System kommt.
Aus diesen Gründen habe ich mich entschieden, Speichersysteme zu entwickeln und zu untersuchen, die relativ problemlos nachträglich in einem Bestandsgebäude zu installieren sind und bei denen es keine Temperaturbegrenzung gibt und somit die Kollektoren maximal genutzt werden können.