Anmerkungen zum Strategiepapier der Grünen mit dem Titel:

"GRÜN IN FÜHRUNG GEHEN – HAMBURG ALS KLIMANEUTRALE STADT 2050"   und den Autoren Katharina Fegebank, Jens Kerstan und Anjes Tjarks (*1,*2).

Die erste Frage, die sich meines Erachtens stellt, ist: "Welche Qualifikation haben diese Drei? Welche Klimaschutzprojekte oder Energiewendeprojekte haben Diese drei erfolgreich abgeschlossen?" Nur von Herrn Jens Kerstan ist mir bekannt, dass er sich mit seiner Gründachstrategie gezielt gegen die Energiewende (und damit gegen den Klimaschutz) stellt (*3).

 

Was mich aber bewogen hat, Anmerkungen zu diesem Papier zu machen, ist folgendes Zitat:

 

"Wir Grüne sind für innovationsgetriebenen Klimaschutz. Das bedeutet für uns allerdings nicht, die Lösung eines komplexen gesellschaftlichen und politischen Problems allein von Ingenieurinnen und Ingenieuren zu erwarten."

 

Eine Aussage, die man sicherlich treffen kann, es wäre aber angebracht gewesen, wenn man die eine oder andere Ingenieurin zu Rate gezogen hätte. Dies scheint bei diesem Papier absolut nicht der Fall gewesen zu sein, sonst würde nicht so viel Unfug darin stehen.

 

Deswegen hier einige Anmerkungen/Informationen:

  • Für die EU insgesamt gilt grob gesagt; die Hälfte der Energie wird gebraucht für alle Arten der Wärmeerzeugung, dreißig Prozent für alle Arten des Transports und zwanzig Prozent für die Stromerzeugung.
  • Wir müssen alle nicht regenerativen Energiequellen durch erneuerbare Quellen ersetzen. 
  • Energieträger und Energiequellen unterscheiden sich.
  • Im Gegensatz zu Strom, der relativ einfach (verlustfrei) über größere Strecken transportiert werden kann, kann Wärme nicht sinnvoll (ohne große Verluste) transportiert werden. Das bedeutet, sie muss da genutzt werden, wo sie erzeugt wird. Ein Umstand, der der Menschheit seit wahrscheinlich schon Jahrtausenden bekannt ist. Der Transport von Wärme ist nur dann akzeptabel, wenn die Wärme ansonsten direkt ungenutzt in die Umwelt gelangt.
  • Biomasse kann in unterschiedlichster Form sehr gut als Energiequelle genutzt werden, ist aber in der Regel immer das "Essen anderer Leute" und das wahrscheinlich noch für eine sehr lange Zeit (fällt damit als Energiequelle aus ethischen Gründen aus). 
  • Wasserstoff ist ein sehr hochexplosiver Energieträger (keine Quelle), den man nie in dichtbesiedelten Gebieten nicht nutzen sollte (*5), es sei denn man würde auch Atomkraft mitten in der Stadt gut heißen.
  • Die Erzeugung von Wasserstoff ist mit hohen Energieverlusten verbunden, vernichtet im ersten Schritt also Energie.
  • Lebenszeit ist ein wertvolles Gut, das man nicht unnötig in irgendwelchen Transportmitteln vergeuden sollte.
  • Wenn man Menschen von A nach B transportieren will, ist der Bus die kostengünstigste, energieeffizienteste und flexibelste Methode.
  • Wenn ich die Produktion von Strom und Wärme koppeln will, was nichts anderes bedeutet, als die Abwärme bei der Stromproduktion zu nutzen, können nur fossile Brennstoffe als Energiequelle zum Einsatz kommen. Es fällt also CO2 an.
  • Der einfachste Weg, den Energieverbrauch zu senken, ist, die unnötige Verwendung von Energie zu reduzieren.
  • Von 1990 bis 2015 wurde der CO2-Ausstoss um knapp zwanzig Prozent reduziert, also um 0,8 Prozent pro Jahr, mit stagnierenden Werten in den letzten Jahren. Wenn man die Ziele aus dem Papier ernst nimmt, würde dies bedeuten, dass ab jetzt 2,3 Prozent pro Jahr (beinahe dreimal so viel) eingespart werden müssten.
  • Biokerosin (siehe oben); synthetisches Kerosin muss ebenfalls verlustreich aus Öko-Strom oder aus Öko-Strom und Biomasse erzeugt werden.
  • Man kann auch Methan (Erdgas) künstlich erzeugen, für dessen Nutzung ausgereifte Systeme (Heizungen, Kraftfahrtzeuge, ...) vorhanden sind.
  • Das europäische Verbundnetz ist der beste Stromspeicher, den wir haben.
  • Wesentliche Anteile unseres zukünftigen Energiebedarfs werden/können nicht in Hamburg erzeugt werden.
  • Die Anzahl der angemeldeten Fahrzeuge sagt nichts über die gefahrenen Kilometer aus (Carsharing/Uber/etc).
  • "Tempo 100 auch auf Schienen" würde Milliarden an Euros einsparen und Unmengen an Energie einsparen.
  • "Home-Office" erhöht die Lebensqualität und senkt den Energiebedarf erheblich.

Noch eine allgemeine Anmerkung zum Abschluss:

 

"Wenn die sechszehnjährige Greta Thunberg (*4) (mittlerweile auch für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen) aus Schweden am 1. März 2019 nach Hamburg kommen muss, um uns den Klimaschutz zu erklären, sagt das zwei Dinge: zum einen, dass alle "Umwelt-Parteien" vor Scham im Boden versinken und nicht wieder auftauchen sollten und zum zweiten, dass wir Hoffnung haben können, weil es eine Gruppe von (jungen) Menschen gibt, die sich ernsthafte Sorgen um den Planeten macht und die echte Veränderungen herbeiführen will."

 

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(*1)https://beschluss.gruene-hamburg.de/2019/02/05/gruen-in-fuehrung-gehen-hamburg-als-klimaneutrale-stadt-2050/

(*2)https://www.gruene-hamburg.de

(*3)Hamburgs Gründachstrategie

(*4)https://de.wikipedia.org/wiki/Greta_Thunberg

(*5)https://www.spiegel.de/auto/aktuell/norwegen-wasserstofftankstelle-explodiert-toyota-reagiert-a-1271980.html